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Wort-und Wissen-Info 3/2024


Grußwort von Reinhard Junker

Liebe Freunde von Wort und Wissen,

manchmal ist es gut, sich auf das Grundsätzliche zu besinnen. Das steht bei unserer Studiengemein-schaft in Kurzform im Namen. Das erste „W“, das „Wort“ in „Wort und Wissen“, steht für das Wort Gottes, das die Bibel ist. Dieses Wort ist gewiss und es steht bewusst höher als das zweite „W“, das Wissen. Es hat Vorrang und liefert einen verbindlichen Rahmen, insbesondere für die Schöpfung und ihre Geschichte. Das wird beispielsweise im Hebräerbrief Kapitel 11 Vers 3 (s. u.) und auch in unserem Wahlspruch zum Ausdruck gebracht: „Wissenschaft in einer geschaffenen Welt“. Mit „Wissen“ ist hier alles gemeint, was wir – ohne Wortoffenbarung – durch Erforschen der Welt durch Beobachten und mit wissenschaftlichen Methoden herausfinden können. Dieses Wissen ist nicht wenig, es ist oft verlässlich und vieles davon nutzen wir sehr erfolgreich in Technik und Medizin (und fahren z. B. meist ohne weitere Skepsis über eine Brücke, zu deren Bau dieses Wissen genutzt wurde). Aber es hat nicht den Status des Wortes Gottes – menschliches Wissen ist fehlbar und vorläufig. Forscher können sich irren – manchmal auch erheblich. Deswegen ist kritische Diskussion angebracht. Es gibt Wissensbereiche, bei deren Erforschung menschliche Vorlieben, Interessen und Vorurteile stärker leiten als es für die objektive Wissensgewinnung gut ist. Wissenschaft wird eben von unvollkommenen und sündigen Menschen betrieben. All dies sind aus christlicher Sicht Gründe, das zweite „W“ tiefer zu stellen. Das heißt aber nicht, dass wir das „Wissen“ gering schätzen sollten, wir geben ihm nur den – aus biblischer Perspektive – richtigen Platz.

„Durch Glauben verstehen wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet wor-
den sind, sodass die Dinge, die man sieht, nicht aus Sichtbarem entstanden sind.“
(Hebr 11,3)

Das „+“ in „W+W“ steht für zwei Dinge. Zum einen geht es in der Arbeit von Wort und Wissen darum, beide „W“ mit Vorrang des ersten „W“ zusammenzubringen. Das Wissen soll in den grund-legenden Fragen der Schöpfung und Geschichte, zu denen sich die Bibel klar äußert, im Rahmen des Wortes Gottes interpretiert werden. Das geschieht zum Beispiel, wenn biologische Befunde unter der Voraussetzung geschaffener Arten von Lebewesen interpretiert werden oder wenn archäologische Funde mit biblischer Geschichtsschreibung zusammengebracht werden.
Zum anderen kann man das „+“ auch als Kreuz interpretieren. Es steht dann für Jesus Christus, durch den die Welt erschaffen wurde (Kol 1,16) und in dem alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen sind (Kol 2,3). Verborgen – nicht offenbar; es sei denn er hat es uns offenbart, wie das in der Bibel der Fall ist.

Es grüßt Sie herzlich, Ihr Reinhard Junker

 

„Was sagen denn die Evolutionsbiologen dazu?“

Die Hinweise auf einen Schöpfer sind bei den Lebewesen unübersehbar. Dem Eindruck von Planung können sich Biologen nicht entziehen. Wie gehen Evolutionsbiologen damit um, da es doch aus ihrer Sicht keinen Plan gibt?

Diese Frage wird mir nach Vorträgen öfter gestellt, wenn ich über Schöpfungsindizien bei Lebewesen gesprochen habe. Schöpfungsindizien sind allgemein Kennzeichen von Gegenständen, die man nach aller unserer Erfahrung nur antrifft, wenn der betreffende Gegenstand absichtsvoll und zielorientiert gestaltet wurde. Niemand denkt darüber nach, ob eine fein gebaute Sandburg am Strand vielleicht durch bloße Naturprozesse wie Wind und Wellen entstanden sein könnte. Und schon bei einem einfachen Flugdrachen ist jedem klar, dass man an diesem Gebilde typische Kennzeichen von Planung und Gestaltung sieht: Die Teile sind passend geformt, genau aufeinander abgestimmt und aus geeignetem Material gestaltet, damit alles zusammen den gewünschten Zweck erfüllen bzw. die gewünschte Funktion ausüben kann. Ein anderes Beispiel: Niemand kommt auf die Idee, dass ein Regelkreis wie bei einem Thermostat das Ergebnis von Zufall und Naturgesetzen ist. Bei den Lebewesen finden wir Kennzeichen dieser Art aber in sehr viel komplexerer Ausprägung. Was ist schon ein Flugdrache gegenüber einem Vogel, was ist dessen Tragfläche gegenüber einem Federkleid?

Weltanschauliche Festlegung
Der Schluss auf einen Schöpfer ist doch sehr naheliegend! Warum gehen Evolutionsbiologen bei diesem Schluss nicht mit, sondern bleiben dabei, dass – anders als bei menschlicher Technik und Kunst – keinerlei bewusste Gestaltung im Spiel war, kein Plan, keine Steuerung?

Abb 1: Jedes menschengemachte Flugobjekt ist einem Vogel weit unterlegen. (paulgsell, Adobe Stock)

Um damit zur Frage der Überschrift zu kommen: Was sagen sie dann zu den Schöpfungsindizien? Meine Beobachtung dazu: Sie sagen entweder nichts oder behaupten, die Konstrukte der Lebewesen seien durch natürliche Selektion entstanden (wobei man sich Mutation, Rekombination und andere natürliche Faktoren noch dazu denken muss). Forscher untersuchen und beschreiben akribisch die eindrucksvollen Fähigkeiten und Einrichtungen der Lebewesen, über die man nur staunen kann. Aber ein konkretes Evolutionsmodell, das deren schrittweise evolutive Entstehung erklären würde, wird normalerweise nicht vorgelegt. Wenn überhaupt etwas zur Entstehungsweise gesagt wird, begnügt man sich mit Groben, vagen Szenarien, ohne in die Details dessen zu gehen, was man im Einzelnen erklären müsste. Ein Paradebeispiel ist die Entdeckung eines Zahnradsystems an den Beinen von Larven einer Käferzikaden-Art. Der Biologe Malcolm Burrows war schier aus dem Häuschen, als er das entdeckt hat (Abb. 2). Aber er war strikt dagegen, dass man seine Entdeckung als Indiz für einen Schöpfer interpretiert. Niemand weiß, wie ein solches Gebilde schrittweise evolutiv entstehen könnte; ein Modell wurde nicht präsentiert.

Abb. 2: Winzige Zahnräder sitzen an den Innenseiten der Schenkel der Larven der Käferzikade Issus coleoptratus. (University of Cambridge, Profs. Malcolm Burrows & Gregory Sutton, CC BY-SA 3.0)

Abb. 3: Zikadenlarve Issus coleoptratus (pjt56, CC BY 3.0)

Aber es ist „klar“, dass es keines Schöpfers bedurfte. Warum? Wir stoßen hier auf eine weltanschauliche Festlegung. Diese Übereinkunft ist in einem Maße festgefügt, wie man es sich außerhalb der Wissenschaftlergemeinschaft kaum vorstellen kann. Der Naturalismus – alles ist bloße Natur und die Natur bringt sich selbst hervor, ist gesetzt, völlig unabhängig von der Erklärungskraft naturalistischer Hypothesen (sofern sie überhaupt aufgestellt werden).
Ein anderes Beispiel: Der südafrikanische Forscher Theagarten Lingham-Soliar, Spezialist für die Erforschung von Vogelfedern, hat geniale Details über den Feinbau von Vogelfedern herausgefunden. Dennoch ist für ihn klar: Dieses Gebilde ist durch Selektion entstanden. Angesichts der klaren Indizien für einen Schöpfer wurde von naturalistisch orientierten Biologen sogar vorgeschlagen, man solle die Sprache in der Biologie ändern und teleologisches Vokabular vermeiden, also Begriffe wie „Zweckmäßigkeit“ oder „Funktion“, die eine Zielorientierung und daher einen handelnden Akteur implizieren.
Jeder kennt Beschreibungen wie die Natur habe „erfunden“, eine „Strategie verfolgt“, „etwas entwickelt, um … zu und Ähnliches. Meist wird dann gesagt, es handle sich nur um bildhafte Rede; man könnte das auch anders ausdrücken. Nur ist das noch niemandem in einer Weise gelungen, dass keine anderen teleologischen Begriffe verwendet werden. Der Teleologie in der Biologie entkommt man nicht. Das sehen viele Evolutionsbiologen auch ein.

Evolution – „zielgerichtet“ ohne Ziele?
Evolution – „zielgerichtet“ ohne Ziele? Aber dann stellt sich wieder die Frage: Wie interpretieren Evolutionsbiologen die überaus zweckmäßigen Strukturen, wenn es doch keine Ziele in der Evolution gab und gibt? Letztes Jahr gab eine Autorengruppe einen Sammelband heraus mit 18 Beiträgen von 24 Autoren mit dem Titel Evolution „on purpose“ – Evolution „zielgerichtet“.[1]
Die Anführungszeichen sind Teil des Titels und verraten schon: Einerseits kann man die Ziel-gerichtetheit der Strukturen und Prozesse von Lebewesen nicht übersehen, andererseits soll all dies ohne Zielgerichtetheit – eben ohne einen Schöpfer – entstanden sein, also eigentlich doch nicht zielgerichtet; daher die Anführungszeichen. Die Autoren betonen, dass die Lebewesen nicht nur passiv auf Umweltbedingungen reagieren, sondern dass sie bzw. ihre Zellen „Akteure“ seien, die selbst Evolution ermöglichen. Kreativität wird in die Lebewesen hinein verlegt und die allgegen-wärtige Teleologie in „Teleonomie“ umbenannt. Teleonomie sei „‚interne‘ Zweckmäßigkeit und Zielgerichtetheit lebender Systeme“. Tiere müssten ständig ‚Entscheidungen‘ über Lebensräume, Futtersuche, Nahrungsoptionen, Reiserouten, Nistplätze und sogar Partner treffen. Viele dieser Entscheidungen stehen unter strenger genetischer Kontrolle, mit vorprogrammierten‘ Auswahl-kriterien. Das ist zweifellos richtig beobachtet und beschrieben. Aber wieder stellt sich die Frage, woher „Entscheidungs“-Fähigkeit und „Vorprogrammierung“ kommen – wieder in Anführungs-zeichen. (Dazu kommt die Frage, wie damit überhaupt innovative Evolution bewirkt werden soll.) Im erwähnten Sammelband wird auf vergangene Selektion verwiesen. Einerseits sind die Autoren der Meinung, dass klassische, auf Darwin zurückgehende Evolutionstheorien unzureichend sind und aktive Elemente innerhalb der Lebewesen für Evolution erforderlich seien, andererseits aber seien ausgerechnet diese anspruchsvollen Programme und das „agentenhafte“ Verhalten der Lebewesen durch die Darwin‘schen Mechanismen entstanden. Es entsteht der Eindruck, dass man sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen möchte – aus dem Teleologie-Sumpf sozusagen. Im Englischen gibt es die Redewendung: „You can’t have your cake and eat it.“ Man kann den Kuchen nicht essen und behalten. Daran wurde ich erinnert, als ich kürzlich eine kleine Artikelserie in der Wissenschaftszeitschrift „Evolution: Education and Outreach“ gelesen habe. In den Beiträgen dieser Zeitschrift geht es auch um Fragen des Unterrichts. Beim Thema „Teleologie“ befassen sich die Autoren damit, wie man Schülern vermitteln kann, dass Teleologie nicht auf eine „externe“ Verursachung (also auf einen Schöpfer) verweise. Ihr Rezept: Man solle nicht sagen, dass Organe für die Erfüllung eines Zwecks entstanden sind, sondern erklären, dass sie das Ergebnis vergangener Selektion seien. Nur dann sei Teleologie akzeptabel. Das bedeutet für das Beispiel der Existenz unseres Herzens: Wir haben dieses Organ nicht, weil wir (und andere Organismen) das Herz benötigen, um unseren Körper mit Blut versorgen und damit überhaupt leben zu können, sondern wir besitzen Herzen als Ergebnis eines selektiven Vorteils dieses Organs für unsere Vorfahren.[2] Kaum zu glauben, dass man meint, sich damit offenbar aus der Teleologie-Affäre ziehen zu können. Denn offensichtlich werden die entscheidenden Fragen nur verschoben: Warum hat etwas einen selektiven Vorteil – wohl doch nur, weil es den lebenswichtigen Zweck erfüllt, den Körper mit Blut zu versorgen. Und wie ist es überhaupt entstanden, so dass es anschließend (!) selektiert werden könnte?
Man kann hier nur hoffen, dass Schüler, denen dieses Verständnis von teleologischen Strukturen vermittelt werden soll, diesen untauglichen Trick durchschauen und sich ihr Denken nicht verderben lassen.

Reinhard Junker

Literatur

  1. CORNING PA, KAUFFMAN SA, NOBLE D, SHAPIRO JA, VANE-WRIGHT RI & PROSS A (eds., 2023) Evolution „on purpose“. Teleonomy in living systems. The Vienna Series in Theoretical Biology. MIT Press Cambridge, Massachusetts.
  2. KAMPOURAKIS K (2020) Students’ “teleological misconceptions” in evolution education: why the underlying design stance, not teleology per se, is the problem. Evo. Edu. Outreach 13:1

Eine Ermutigung für alle, die den Glauben weitergeben (ein Nachruf)

Abb. 1: Benjamin Scholl (10 Jahre alt, heute wissenschaftl. Mitarbeiter für Biologie bei der Studiengemeinschaft Wort und Wissen) mit seinem Groß-vater Karl Heinz Scholl (Realschul-oberlehrer u. a. für Biologie) im Jahr 2000.

Karl Heinz Scholl ist am 12.06.2024 nach genau 33.333 Lebenstagen auf dieser Erde heimgegangen zu seinem Heiland Jesus Christus, dem er fast 70 Jahre treu nachgefolgt ist. Als gläubiger Biologie-lehrer hatte er schon sehr lange eine tiefe Verbindung zur Studiengemeinschaft Wort und Wissen.
Mitte der 1990er Jahre hätte er allerdings kaum ahnen können, was Gott noch daraus machen würde, dass er seinen Enkeln gerne Bücher von Wort und Wissen vorlas und mit ihnen Argumente für einen Schöpfer diskutierte. Wie ein Schwamm saß ich (Benjamin Scholl) damals auf Großvaters Schoß und saugte die vielen Gedanken über die Bibel und die wissenschaftlichen Argumente auf. Wie mein Großvater wollte ich Biologielehrer werden, oder vielleicht sogar Schöpfungswissenschaftler! Von meinem tiefen Wunsch, meinen liebevollen und äußerst intelligenten Großvater nachzuahmen, zeugt dieses Foto, als ich 10 Jahre alt war: Zum Verkleidungstag wollte ich nicht als Cowboy oder Indianer zur Schule gehen, sondern als der dort gut bekannte „Biologielehrer Herr Scholl“. Und tatsächlich führte Gott mich dann den Weg zum Gymnasiallehramt für Biologie an einer christlichen Bekenntnisschule und schließlich in die wissenschaftliche Mitarbeit bei Wort und Wissen. Ich weiß jedenfalls nicht, wie ich ohne meinen Großvater und all das, was ich von ihm über Wort und Wissen gelernt habe, das darwinistisch-atheistisch geprägte Biologiestudium als Christ hätte intellektuell überstehen sollen. Obwohl mein Großvater im letzten Jahrzehnt schon dement war, freute er sich immer, von meiner Arbeit bei Wort und Wissen zu hören, auch wenn er nicht mehr ganz verstanden hat, dass ich gerade eine Fortsetzung zu genau dem Dinosaurierbuch („Dinosaurier – Faszinierende Geschöpfe“) schreibe, dass er mir Mitte der 1990er vorgelesen hatte (siehe S. 5). Nach schwerer Krankheit ist Karl Heinz Scholl in Gegen-wart seiner geliebten Frau Christel friedlich eingeschlafen, und kann jetzt schauen, was er geglaubt hat. Wie dankbar bin ich Gott für das große Vorbild meines Großvaters und all die Zeit und Liebe, die mein Großvater in mich und meine Familie investiert hat. Ich hoffe, dass sein Beispiel auch andere Eltern und Großeltern ermutigt, ihre Kinder schon früh gegen die vielen Angriffe und Versuchungen einer immer komplexer werdenden Welt vorzubereiten und sie im Glauben zu festigen. Dazu passen auch die Ergebnisse der Umfrage „Bekehrung 2010 – Ein Begriff im Spiegel der Meinungen“ mit 1.846 Personen (jesus.de/empirca): Es sich, dass nach gläubigen Freunden (61,4 %; immerhin 39,2 % der Befragten kamen aus einer nichtchristlichen Familie) insbesondere die eigenen Eltern (Mutter 46,8 % und Vater 37,1 %) „eine große Rolle“ bei der Bekehrung gespielt haben. Aber auch Bücher sowie Zeitschriften (32,4 %), die Großeltern (25,3 %) und Gemeindeveranstaltungen (Frei-zeiten 22,1%, Evangelisationen 17,5 % und Gemeinde-gottesdienste 11,6 %) waren bei vielen Befragten von Be-deutung (s. https://jesus.de/ nachrichten-themen/studie-bekehrung-find-ichgut/, vom 23.08.2011). Außerdem zeigte sich, wie wichtig die Phase der Kindheit und Jugend für die Bekehrung zum christ-lichen Glauben ist: Bei 60,9 % fand die Bekehrung bis zum 20. Lebensjahr statt (https://www. academia.edu/101233375, S. 19). Auch wenn kritisch anzumerken ist, dass die befragten Personen den Begriff „Bekehrung“ unter-schiedlich verstanden haben (ebd.), wird doch eine Tendenz im deutsch-sprachigen Raum deutlich: Die Rolle von gläubigen Familienmitgliedern, Freunden, guter geistlicher Literatur und von Gemeinde für den geistlichen Werdegang des Einzelnen ist immens. Ähnlich betont auch die englischsprachige „Children’s Ministry Statistics 2019“ mit ca. 400 Kinder-mitarbeitern (https://ministry-to- children.com/childrens-ministry-statistics/) die Bedeutung von Eltern (50,5 %) und anderen Familien-mitgliedern (24 %) bei der Bekehrung – und stellt zusätzlich noch die Rolle von Kindermitarbeitern (29 %) und das frühe Alter der Bekehrten (43 % < 12 Jahre) heraus. Dies darf alle ermutigen, die sich in Familie, Gemeinde und christlichen Bildungseinrichtungen für die nächste Generation einsetzen.
Auch im 2. Timotheusbrief betont Paulus, wie wichtig das war, was Timotheus von seiner Großmutter und seiner Mutter über den Glauben gelernt hat – insbesondere über die Heilige Schrift: „… ich [Paulus] halte die Erinnerung an deinen ungeheuchelten Glauben fest, der zuvor in deiner Großmutter Lois und deiner Mutter Eunike gewohnt hat, ich bin aber überzeugt, auch in dir. … Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und was dir zur Gewissheit geworden ist, da du weißt, von wem du es gelernt hast, und weil du von Kindheit an die heiligen Schriften kennst, welche die Kraft haben, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben an Christus Jesus. (2. Timotheus 1,5 und 3,14f ; nach SLT)

Benjamin Scholl

Neuerscheinung: Dinosaurier und die Bibel von Benjamin Scholl

Benjamin Scholl, Dinosaurier und die Bibel, 256 farbige Seiten, CV Dillenburg, 2024, Hardcover 21,0 x 29,7 cm (DIN A 4), 24,90 Euro, (A: 25,70 Euro / 33,70 SFr)

Christen, die von der Historizität der gesamten Heiligen Schrift überzeugt sind, hören oft die Frage: „Und was ist mit den Dinosauriern?“. Diese Frage wird in der Annahme gestellt, dass Funde von Dinosaurierfossilien nicht mit der biblischen Darstellung der Welt- und Menschheitsgeschichte übereinstimmen können. Mit dieser Frage beschäftigt sich auch unser wissenschaftlicher Mitarbeiter für Biologie Benjamin Scholl. Er hat daher ein Buch verfasst, das sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene interessante Informationen zu Dinosauriern bietet. Das reich bebilderte Buch enthält viele Bezüge zu biblischen Inhalten – angefangen von der Schöpfung über Sündenfall und Sintflut bis zur Johannesoffenbarung – und stellt eine Reihe an Dinosauriern anschaulich und eingängig dar. Es ist nicht nur für Dino-Fans eine bereichernde Lektüre. Eine Besonderheit des Buches ist der Schwerpunkt auf Saurier aus Deutschland und Europa.

  • In dem Buch werden unter anderen folgende Fragen thematisiert:
  • Was wissen wir über Dinosaurier?
  • Passten die Dinosaurier in die Arche?
  • Sind Menschen und Dinosaurier einander begegnet?
  • Gibt es Dinosaurier in der Bibel?

Das Buch wird voraussichtlich ab Mitte November bei uns erhältlich sein.

Das Menschenherz – auffallend anders als das Affenherz

Eines der wichtigsten Organe bei Menschen und Wirbeltieren ist das Herz. Beständig versorgt es durch seine Pumpwirkung alle Organe mit Blut. Erkrankungen des „Motors“ unseres Körpers sind daher häufig fatal. Ein allgemein bekanntes Problem ist die Verdickung des Herzens: In einigen Fällen, wie z. B. bei Bluthochdruck, einer angeborenen oder durch Krankheit erworbenen Verengung des Übergangs zur Hauptschlagader (Aorta), oder einer undichten Herzscheidewand, bedarf es einer erhöhten Pumpleistung des Herzens, um die notwen-dige Versorgung der Organe mit Sauerstoff zu gewährleisten. In solchen Fällen reagiert der Organismus darauf mit der Bildung zusätz-licher Herzmuskulatur – besonders im Bereich der linken Herzkammer, um weiterhin pro Herzschlag die erforderliche Menge Blut pumpen zu können. Dies hat jedoch den Nachteil, dass das Herz dadurch auch steifer wird und so zunehmend weniger Blut auf-nehmen kann. Bei Betroffenen führt dies unter anderem zu einer verringerten Leistungsfähigkeit, spontan eintretenden Schwindelgefühlen und häufiger Müdigkeit. Im Fall solcher Veränderungen sprechen Kardiologen nach einer Diagnose per Ultraschalluntersuchung von „Herzmuskel Hypertrophie“ oder einem „trabekulierten“ Herz. Kürzlich hat eine Gruppe von Biologen und Med-izinern um Rob E. Shave (CURRY et al. 2024) von der US-amerikanischen Universität in British Columbia das erste Mal eine Reihe von Großaffen-herzen (Schimpanse, Bonobo, Gorilla, Orang-Utan) hinsicht-lich einiger Parameter inklusive der Tendenz zur Verdickung untersucht und mit dem Herzen der Menschen verglichen. Dabei stellten sie fest, dass das menschliche Herz sich über-raschend stark von denjenigen der Großaffen unterscheidet. Unter Bezugnahme auf frühere Forschungsarbeiten konsta-tieren die Forscher, dass das Herz des Menschen hinsichtlich der Pumpwirkung bei weitem leistungsfähiger ist, als die Herzen der Großaffen. Der Grund dafür ist insbesondere die größere Flexibilität des menschlichen Herzgewebes, die eine schnellere und größere Ausdehnung (Diastole) und Kontraktion (Systole) der linken Herzkammer ermöglicht. Als genaue Parameter wurden die Rotation der linken Herzkammer um die senkrechte Achse und ihr Twist (Verdrehung bzw. Deformation, in Winkeleinheit Grad), sowie die Twistgeschwindigkeit (Grad pro Sekunde) angeführt. In allen drei Parametern betragen die Werte des Menschenherzens etwa das Doppelte der Affen-herzen. Das Menschenherz kann aus diesem Grund pro Schlag ein signifikant größeres Blutvolumen aufnehmen und in die Arterien auswerfen. Untersuchungen von Verdickungserscheinungen der Herzmuskeln von Groß-affen anhand von Echokardiographien zeigten zudem auf, dass die Herzen erwachsener Affen deutlich steifer (viermal stärker „trabekuliert“) sind als diejenigen erwachsener Menschen. Dies ist auch der unmittel-bare Grund für die höhere Flexibilität und Leistungsfähigkeit der Menschenherzen.

Abb. 2: Herzen von Großaffen (1.+2. Reihe) und Menschen (3. Reihe) im Vergleich. (nach Ríos L, Sleeper MM, Danforth MD et al. (2023) in Sci. Rep., https://doi.org/10.1038/s41598-023-33675-1, CC BY 4.0, http://creative- commons.org/licenses/by/4.0/)

Die Autoren beschränken sich allerdings nicht auf die bloße Feststellung der ausgeprägten Unterschiede, sondern behaupten, sie seien das Resultat der Evolution des Menschen: „Insgesamt legen diese Resultate nahe, dass die linke Herzkammer der Menschen sich divergent von den urtümlichen Phänotypen der Groß-affen wegentwickelt hat […].“
Um diesen deutlichen Unterschied zu erklären, greifen die Autoren zu einer landläufigen evolutio-nären Vermutung: Der Mensch habe sich evolutiv an ein anderes Habitat angepasst, und dabei einen zweibeinigen Fortbewegungsmodus sowie ein größeres Gehirn entwickelt, was einen intensiveren Stoffwechsel und eine aufwendigere Thermoregulation (Wärmehaushalt) und damit ein leistungs-fähigeres Herz erforderlich machte.
Solche Argumentationsketten sind in Artikeln zur Evolution von Menschen oder anderen Lebewesen verbreitet. Sie stellen ein Narrativ dar, das wirkliche kausale bzw. mechanistische Begründungen vermissen lässt. Zum einen stellt sich die Frage, warum die Autoren das Herz des Menschen als modern und die Herzen der Großaffen als urtümlich einstufen.
Die Autoren geben nämlich selbst zu, dass es nicht klar ist, ob die Verdickungen der Affenherzen als evolutionäre Anpassungen oder als Relikte aus früheren Zeiten einzuordnen sind. Zum anderen wird ein Vorteil im fertigen, heute verwirklichten Zustand als Begründung dafür verwendet, dass eine Evolution stattgefunden habe. Es handelt sich hierbei um einen häufig gemachten Fehlschluss: Der Nutzen einer fertigen und austarierten Struktur sagt absolut nichts darüber aus, wie deren konkrete Entstehung ausgesehen haben könnte. Mutation und Selektion sind zukunftsblind und können nicht auf potenzielle/zukünftige Vorteile hinarbeiten. Die Evolutionsgeschichte wird jedoch nicht in Frage gestellt sondern einfach a priori vorausgesetzt.
Die Vermutung, wonach die Entwicklung eines größeren Gehirns und der zweibeinige Gang die Entstehung eines leistungsfähigeren Herzens hervorgerufen hätten, sodass der Mensch sich an eine bestimmte ökologische Nische anpassen konnte, erscheint vor diesem Hintergrund ausgesprochen unplausibel.
Festzuhalten bleibt, dass der Mensch neben seinen kognitiven Fähigkeiten, seinem besonderen Fortbewegungsmodus und vielen weiteren anatomischen Details zusätzlich sich auch noch Hin-sichtlich der Beschaffenheit und Funktion seines Herzens deutlich von den Großaffen unterscheidet.
Dieser Befund stellt einmal mehr die Hypothese einer gemeinsamen Abstammung in Frage und passt offenkundig besser zur biblischen Lehre der separaten Schöpfungseinheiten.

Boris Schmidtgall

Literatur

CURRY BA et al. (2024) Left ventricular trabeculation in Hominidae: divergence of the human cardiac phenotype, Commun. Biol. 7:682

Dank des Schatzmeisters

Halbzeit!

Manche Fußballer und erst recht der Trainer warten auf den Halbzeitpfi ff. Ein paar Minuten Zeit zur Erholung für die Spieler und Gelegenheit für korrigierende Eingriffe durch den Trainer. Dann geht es in die – meist spielentscheidende – zweite Halbzeit. Man kann die Führung „nach Hause bringen“ oder aber auch bei Rückstand versuchen, das Spiel zu drehen, um doch noch zu gewinnen.
In der Zeit diverser sportlicher Großereignisse sei einem Schatzmeister dieser Vergleich erlaubt. Auch in unserem Geschäftsjahr ist gerade Halbzeit. Von den geplanten Einnahmen in Höhe von 648.000 € sind im ersten Halbjahr 291.000 € (= 45 %) eingegangen. Dafür sind wir sehr dankbar – besonders, weil sich die allgemeinen Spenden und die Spenden nach Gemeindevorträgen sehr positiv entwickelt haben. Auch die Medienstelle konnte ihren Umsatz im ersten Halbjahr um 12 % steigern.
Aber auch die Kosten stehen in der Halbzeit im Fokus: Die Ausgaben betrugen 336.000 € (48 % der geplanten 688.000 €). Die Ausgaben übersteigen dennoch die Einnahmen um 45.000 €. Um diesen Rückstand auszugleichen, haben wir aber jetzt noch die zweite Halbzeit!
Neben den festangestellten wissenschaftlichen Mitarbeitern müssen die Forschungsprojekte von Prof. Nigel Crompton und ein Stipendium im Fachbereich Biologie finanziert werden. Allerdings bieten die jetzt im Herbst stattfindenden Regional und Fachtagungen ein reiches Programm und neue Publikat-ionen in der Medienstelle stellen hoffentlich höhere Einnahmen in Aussicht. Auch Sonderspenden und die Spenden zum Jahres-ende können „das Spiel drehen“. Der Prophet Micha gibt als „Trainer“ im Auftrag Gottes folgenden Rat (Micha 6,8): „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten, Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“
Diesen Rat wollen wir (nicht nur) in der zweiten Halbzeit in der Studiengemeinschaft beherzigen: Leben und Forschen in der Orientierung an Gottes Wort, einen liebevollen Umgang gerade auch mit Andersdenkenden praktizieren und demütig alles aus Gottes Hand nehmen. Als Schatzmeister bin ich gespannt auf das Ergebnis der zweiten Halbzeit, ich vertraue Gott darin, wie er sein Werk segnen wird.

Studium Integrale Journal

Das evolutionskritische Magazin

Themen Heft 1 / 2024

  • P. Trüb: Kaum Zeit für die Entstehung ferner Galaxien. James-Webb-Teleskop liefert unerwartete Beobachtungen
  • B. Scholl und R. Junker: Der „bizarre Frankenstein Dinosaurier“ Chilesaurus. Wie ein Fossil den Dinosaurier-Stammbaum durcheinanderwirbelt
  • P. van der Veen: Wurde der Gott Israels auf der SinaiHalbinsel verehrt? Auf den Spuren der sraeliten und der verwandten Völker
  • B. Schmidtgall: Reparaturmechanismen in der Zelle. 1. Nukleinsäuren – ein fragiler Informationsspeicher
  • B. Scholl: Delfine – ein sportlicher Grundtyp?
  • B. Scholl: Gibt es eine Hummel-Kultur? Hummeln bestehen Lerntest für Schimpansen
  • R. Junker: Pflanzenbaupläne bilden deutlich abgegrenzte Gruppen
  • H. Ullrich: Modernes Mittelohr bei alten Säugetieren
  • M. Brandt: Frühe Menschheit fast ausgestorben?
  • P. Borger: Neue micro-RNA-Gene bei Menschen widerlegen lang gehegte evolutionäre Überzeugung

 

Streiflichter: Waldsänger: ein bunter und artenreicher Vogel-Grundtyp? • Umfassende Konvergenzen bei Delfinen • Von der Schuppe zur Feder – nur ein kleiner Schritt? • „WAIR“ – Steilwandklettern scheidet als Vorstufe für den Vogelfl ug aus • Erneute Bestätigung: „Homo“ habilis war kein Mensch • Nesseltiere – weiterer Zuwachs bei der „kambrischen Explosion“ • „Moderne“ Manteltiere im Kambrium • Anpassungen im Fischgenom als Reaktion auf eine wärmere Umwelt • Die Orchideen-mantis – ein Insekt der Superlative • Energieeffiziente und blitzschnelle Abfallbeseitigung bei Zwergzikaden

Jahresabo (2 Ausgaben; je 56–64 S.): € 16,– (außerhalb D: 19,–) / SFr 23,– (Studenten/Schüler: € 11,– ;

außerhalb. D: 13,– / SFr 15,–); Einzelheft: € 9,– ; älteres Kennenlernexemplar € 4,– / SFr 6,– (jeweils inkl. Versandkosten)

Neues auf unseren Internetseiten

genesisnet.info (Auswahl)

Youtube (Auswahl)

Einladung zu Tagungen

Fachtagung Physik

6. – 8. Dezember 2024

Ort: Haus Oase, Diakonissen-Mutterhaus, OT Lachen, Flugplatzstr. 91–99

Referenten und Themen:

  • Dr. Peter Trüb: Resultate des JWST zu weit entfernten Galaxien
  • Albrecht Ehrmann: Wie typisch ist das Sonnensystem?
  • Ludmila Schneider: Sternevolution – Einführung und kritische Betrachtung
  • Dr. Peter Korevaar: Apologetik – Argumente aus Physik und Kosmologie

Anmeldung / weitere infos

Regionaltagung Rostock

16. November 2024 (9:30–18 Uhr)

Ort: Christliches Zentrum Rostock, Am Schmarler Bach 2, 18106 Rostock

Referenten und Themen:

  • Prof. Dr. Henrik Ullrich:
    1. Charles Darwin und die Frage nach Gott;
    2. Es werde Licht! Biolumineszenz in der Tierwelt
  • Benjamin Scholl:
    1. Hat die Wissenschaft den Schöfungsbericht widerlegt?
    2. Neues aus der Fossilienforschung zur Herkunft des Menschen

Regionaltagung München

23. November 2024 (10:00–17 Uhr)

Ort: Freie Evangelische Gemeinde München Mitte, Mozartstraße 12, 80336 München

Referenten und Themen:

  • Dr. Markus Widenmeyer:
    1. Gut und Böse – eine Illusion?
    2. Was den Menschen von KI unterscheidet
  • Dr. Alin Cucu:
    1. Wie die Neurowissenschaft auf die Existenz der Seele hinweist
    2. Philosophische und biblische Argumente für die Existenz der Seele

Anmeldung / weitere Infos

Fachtagung Kultur und Geschichte

29. November – 1. Dezember 2024

Ort: Tagungs- und Erholungszentrum Hohe Rhön, Fischzucht 1, 97653 Bischofsheim in der Rhön

Fortschritt – aber wohin?

Themen und Referenten

  • Dr. Susanne Roßkopf: „Kritische Theorie”. Die Denkfabrik der Frankfurter Schule und die Neue Linke
  • Dr. Martin Erdmann: Siegeszug des Fortschrittsglaubens
  • Roderich Nolte: Schönheit in Antike und Mittelalter
  • Prof. Dr. Dr. Daniel v. Wachter: Soll der Staat christlich oder von der Religion getrennt sein? Die Idee des christlichen Staates im 19. Jahrhundert.
  • Tobias Kolb: Zwischen Verfall und Fortschritt – Das Geschichtsverständnis der Bibel

Mit Podiumsdiskussion und musikalischem Rahmen

Voller Preis: € 160,– ; Doktoranden € 130, – ; Studenten, Auszubildende, Arbeitslose: € 100,–

Infos und Anmeldung