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Sieben Tage, das Universum und Gott – ein Diskussionsbeitrag zu einem Buch über ein heißes Eisen




John Lennox (2014) Sieben Tage, das Universum und Gott. Was Wissenschaft und Bibel über den Ursprung der Welt sagen. SCM Brockhaus, 176 S., Hardcover, 19,95 Euro.1

Drei Jahre nach Veröffentlichung des englischen Originals erschien nun auch in deutscher Übersetzung ein Buch des renommierten Wissenschaftlers, Apologeten und Christen, des Oxforder Mathematikprofessors John Lennox, in dem er sich mit der Auslegung der ersten Kapitel der Bibel beschäftigt. Das ist erfreulich, da sich viele Christen nicht daran wagen, diese Kapitel näher in Augenschein zu nehmen, scheinen doch die Ergebnisse der wissenschaftlichen Ursprungsforschung ganz andere Abläufe und Zeiten nahezulegen, als diese Kapitel mindestens beim ersten Lesen schildern. Daher ist es erfreulich, wenn von verschiedener Seite eben nicht bibelkritisch im Sinne von „das ist veraltet“ oder „das ist mythologisch“ an Genesis 1-11 herangegangen wird, sondern in einem immer wieder neuen Ringen um das Verständnis aktueller Wissenschaft im Lichte der Offenbarung Gottes in seinem Wort.

In der Einleitung merkt der Autor an, es gebe Uneinigkeit im christlichen Lager, wenn es um die Interpretation der Schöpfungstage geht (S. 6). Das stimmt leider. Wie gehen wir damit um? John Lennox hat die Unterschiede nicht unter den Teppich gekehrt, zeigt aber seinen Respekt denen gegenüber, die seine Sicht nicht teilen. In diesem Sinne sollen die wichtigsten Grundgedanken seines Buches vorgestellt, aber auch einige kritische Anmerkungen gemacht werden.

Inhalt

Der Ansatz von John Lennox

John Lennox stellt eine ungewohnte Sicht der sieben Tage der Schöpfung inklusive des Ruhetags vor. Es handle sich um besondere Schöpfungsaktivitäten, die durch lange Zeiten unterbrochen seien, in denen sich das Geschaffene entfalte (S. 44f.). Damit will Lennox drei Aspekten gerecht werden: 1. Der Abfolge normaler Tage im Schöpfungsbericht 1. Mose 1, 2. den großen Zeiträumen, die besonders aufgrund geologischer und astronomischer Befunde nahe liegen, und 3. dem biblischen Zeugnis, dass Gottes Schöpfung auch ein konkretes übernatürliches Eingreifen bedeutet, womit theistische Evolution ausgeschlossen ist. Wie begründet Lennox diese Sicht?

Lennox steigt mit der Galilei-Kontroverse ein. Damals sei die Frage nach der räumlichen Position der Erde im Weltall aufgrund naturwissenschaftlicher Daten nicht entscheidbar gewesen (entgegen einer verbreiteten Galilei-Legende). Und es gebe Bibelstellen, aus denen die Unbeweglichkeit der Erde gefolgert werden könnte (1 Chron 16,30; Ps 19,4-6; Ps 93,1; Ps 104,5; 1. Sam 2,8; Pred 1,5), allerdings nicht zwingend (bei allen genannten Stellen wird offenkundig bildhafte Sprache verwendet). Lennox will nun darauf hinaus, dass wir in den Fällen, wo biblische Texte unterschiedlich verstanden werden können – wörtlich oder metaphorisch (oder auch beides zugleich) – unsere wissenschaftlichen Kenntnisse in Rechnung stellen sollen. Aus diesem Grund lehnen wir heute ein geozentrisches Weltbild ab. Ein solches Verständnis wäre biblisch zwar möglich, aber nicht zwingend, und in dieser unentschiedenen Situation entscheidet unser Wissen um die astronomische Position Erde, dass die Bibeltexte zur fixen Position der Erde (s. o.) metaphorisch zu deuten sind (was m. E. aber auch ohne dieses Wissen möglich und keine neue Entdeckung ist2). Die Priorität und die Autorität der Heiligen Schrift, die Lennox wichtig sind, werden somit nicht angetastet (S. 26). „Die Bibel hat Vorrang, während Wissenschaft und Erfahrung nur dabei geholfen haben, zwischen unterschiedlichen möglichen Interpretationen zu unterscheiden“ (S. 26).

Lennox lehnt die strikte Trennung von Glaubensinhalten und wissenschaftlichen Aussagen ab, denn die Bibel spreche teilweise über Dinge, über welche auch Wissenschaftler Aussagen treffen (S. 21). Die Aussagen der Bibel sind wissenschaftlich relevant, auch wenn sie keine wissenschaftlichen Abhandlungen sind. Er warnt davor, Auslegungen biblischer Texte zu eng mit momentanen wissenschaftlichen Kenntnissen zu koppeln, aber auch wissenschaftliche Erkenntnisse zu ignorieren (S. 28). Das sind begrüßenswerte Positionen, die Wort und Wissen ebenso vertritt.

Anwendung auf die Bedeutung der Schöpfungstage

Nun wird es spannend, denn das bisher Gesagte wird auf die Frage der Bedeutung der Schöpfungstage und damit verbunden auf die Frage des Alters der Schöpfung angewendet (Kapitel 3). In der Geschichte der Christenheit habe es hierzu verschiedene Auffassungen gegeben, aber das Verständnis der Schöpfungstage als normale Tage scheine viele Jahrhunderte lang vorherrschend gewesen zu sein (S. 33). Die verschiedenen Deutungen könne man in drei Gruppen einteilen: 1. Die 24-Stunden-Sichtweise, 2. die Tag-Zeitalter-Sichtweise (ein Tag steht für eine lange Zeitspanne) und 3. die Rahmen-Sichtweise. Nach Letzterer ist 1. Mose 1 nicht (notwendigerweise) chronologisch zu verstehen, sondern im Sinne einer logischen Ordnung.

Lennox macht nun auf folgende Beobachtungen aufmerksam: Bei den Schilderungen der Schöpfungshandlungen Gottes während der ersten fünf Tage fehlt anders als beim 6. und 7. Tag der bestimmte Artikel für den jeweiligen Schöpfungstag. Daraus schließt er, dass diese Tage von anderer Art waren als der 6. und der 7. und dass zwischen diesen Tagen lange Zeiträume liegen könnten. Und er schließt aus der weiteren Beobachtung, dass „Abend und Morgen“ beim Bericht über den 7. Tag fehlen, dass dieser Schöpfungstag noch andauere. Lennox wendet hier sein Interpretationsschema an, das er in den ersten beiden Kapiteln vorbereitet hat: „In unserem Fall kann man die Bibel so interpretieren, dass sie die Junge-Erde-Theorie unterstützt – muss es aber nicht“ (S. 44). Begründung: Der Text lasse verschiedene Auslegungen zu und unsere heutigen Kenntnisse über das Alter der Erde scheiden eine der Möglichkeiten – junge Erde – aus.

Lennox’ Schlüsse aus den beiden genannten Beobachtungen am Schöpfungsbericht (fehlender Artikel bei den Tagen 1-5 und das Fehlen von Abend und Morgen beim 7. Tag) sind exegetisch allerdings recht fragwürdig. So kann man aus dem Fehlen des Artikels keine weitreichenden Schlussfolgerungen ziehen (das machen auch die Genesis-Exegeten fast ausnahmslos nicht). Vielmehr ist durch die Zahlenangaben und die Abend-Morgen-Formel der Tag eindeutig definiert (vgl. Hilbrands 2004, These 9). Zudem räumt Lennox für die ersten fünf Tage (ohne Artikel) eine längere Unterbrechung zwischen ihnen ein und für den siebten Tag (mit Artikel) die Möglichkeit, dass es sich dabei um einen längeren Zeitraum handle. Dann aber ist die Frage, was das Argument des Artikels überhaupt austrägt. Dass am 7. Schöpfungstag, dem späteren Sabbattag, nicht die Abend-Morgen-Formel erscheint, ist verständlich, weil der „Morgen“ sonst den achten Tag einleiten würde. Für die Auffassung, dass diese Ruhe bis heute andauere, findet sich weder in 1. Mose 2 ein expliziter Hinweis noch lassen sonst sich biblische Belege für diese Aussage finden.

Es gibt noch weitere Probleme. Lennox selbst geht auf einige Einwände ein, was ihm hoch anzurechnen ist. Zum einen verweist er auf die Erwähnung der Erschaffung in 6 Tagen bei der Begründung des Sabbatgebots in 2. Mose 20,11. Lennox argumentiert hier, dass es nicht nur Gemeinsamkeiten zwischen Gottes Schöpfungstätigkeit und unserer eigenen kreativen Tätigkeit gibt, sondern auch Unterschiede (was zweifellos zutrifft). Daher könne keine gerade Linie von der Genesis zu unserer eigenen Arbeitswoche gezogen werden (S. 47). Diese Argumentation erscheint aber hier wenig überzeugend, da es in der Begründung des Sabbatgebotes ja gerade um das Zeitschema als der entscheidenden Gemeinsamkeit geht.

Ein zweiter Einwand, den Lennox selbst anführt, ist die Erschaffung der Himmelskörper am vierten Tag. Die manchmal vorgetragene Deutung, es handle sich um ein Sichtbarwerden der Himmelskörper ist exegetisch unhaltbar. Es gäbe dafür im Hebräischen sehr passende Begriffe, die aber nicht verwendet werden; stattdessen ist wie auch an anderen Stellen von „machen“ die Rede, und „Sichtbarwerden“ gehört nicht zum Bedeutungsspektrum dieses Wortes („asah“). Lennox meint nun, der verwendete Begriff erlaube auch das Verständnis einer Rollenzuweisung; d. h. an diesem Tag sei Sonne, Mond und den anderen Himmelskörpern die Funktion der Ordnung des Tageslaufs zugewiesen worden (S. 49). Die Sonne und die Himmelskörper seien also schon dagewesen, sonst hätte es auch keine Tage geben können. Lennox sieht im biblischen Text keine Hinweise auf eine von der Sonne unabhängige Lichtquelle vor dem 4. Tag (S. 49). Allerdings wird in der Schilderung des 4. Schöpfungstages dasselbe Wort für „machen“ verwendet wie sonst an vielen Stellen auch. Und es gab schon seit dem 1. Tag eine (nicht näher beschriebene) Lichtquelle, womit durchaus ein Tag-Nacht-Rhythmus möglich war.

Im Schöpfungsbericht ein reales, durch normale Tage zeitlich gestuftes schöpferisches Handeln zu sehen, ist trotz der von Lennox begründet vorgetragenen Anfragen ein wichtiges Anliegen, dem sich die Studiengemeinschaft Wort und Wissen weiterhin stellen möchte.

Die Entstehung des Menschen, Sündenfall und Tod

Im vierten Kapitel geht es zunächst um die Erschaffung des Menschen. Anders als viele zeitgenössische Befürworter einer theistischen Evolution geht Lennox von einer speziellen Erschaffung des Menschen aus. Wie die Entstehung des Lebens sei auch die Entstehung des Menschen ohne das kreative Wort Gottes nicht möglich (S. 56), und die biblischen Texte machen deutlich, dass der Mensch fundamental von Tieren verschieden ist. In diesem Zusammenhang wendet sich Lennox gegen das Verständnis von Denis Alexander, der in seinem einflussreichen3 Buch „Creation or evolution: do we have to choose?“ Adam und Eva als neolithische Bauern ansieht, die Gott aus Millionen von anderen Neolithikern auserwählt habe, eine Auffassung, die den biblischen Text klar gegen sich hat.4

Im Folgenden analysiert Lennox weitere Argumente gegen seine Interpretation der langen Unterbrechungen der Schöpfungstage und befasst sich zunächst mit der Problematik des Todes vor dem Sündenfall des Menschen (S. 60ff.). Der Tod durch die Sünde betreffe alle Ebenen des Todes bis hin zum physischen Tod. Der Tod als Folge der Sünde gelte aber nur für den Menschen, nicht für die Tierwelt (S. 62). In Römer 5,12ff. („Darum, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod …“ ist nach Auffassung der meisten Exegeten mit „Welt“ oder „kosmos“ aufgrund des Zusammenhangs in der Tat nur die Menschheit gemeint (darüber hinaus wird dort nicht ausgesagt). Dennoch: Wenn der Tod vorher schon in der Schöpfung gewesen sein sollte, folgt daraus, dass dieser während der Zeit Schöpfung (der unterbrochenen Schöpfungstage) massiv zu Werke ging. Lennox verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass der Versucher schon da war, bevor Adam und Eva sündigten. Die Bibel lässt uns aber im Unklaren, woher er kam und wann er sich von Gott lossagte. Bedacht werden muss hier entgegen des Ansatzes von Lennox aber auch, dass am Ende des 6. Schöpfungstages davon die Rede ist, dass Tieren wie dem Menschen pflanzliche Nahrung zugewiesen wird; „und es geschah so“ (1. Mose 1,29-30) und dass alles „sehr gut“ war. Wie passt das in Lennox’ Modell? Da der Tod nicht zu Gottes Schöpfungshandeln gehört, weil Gott das Leben schlechthin ist, muss man also annehmen, dass Gottes Widersacher in der Zeit der (unterbrochenen) Schöpfungswoche während der Erschaffung und Entfaltung des Geschaffenen massiv mitgewirkt hat. Kann diese Sichtweise mit dem Bericht zur Schöpfungswoche harmonisiert werden, auch wenn sie zeitlich ausgedehnt werden könnte? Biblisch wird zudem eine enge Verbindung zwischen dem Menschen und der außermenschlichen Schöpfung hergestellt. Eine solche Verbindung hätte in Lennox’ Modell über die meiste Zeit der Schöpfung nicht bestanden.

Die Ausführungen über Römer 8,19-20, wo es um das „Seufzen der Kreatur“ und um „Knechtschaft der Vergänglichkeit“ geht, sind sehr knapp gehalten. Lennox schreibt, es gehe in diesem Text um „Verfall und Vergänglichkeit“, was vom Tod unterschieden werden müsse (S. 64). Aber was soll mit „Vergänglichkeit“ anderes als der Tod gemeint sein? (vgl. zu dieser Textstelle Chang 2000 und zusammenfassend Stephan (2006a, b) und Junker (2012), Abschnitt 3.6) Lennox räumt ein, dass die Fragen zum Verständnis von 1. Mose 1-3 detaillierter behandelt werden müssten (S. 60).

Nach diesem schwierigen und kontroversen Kapitel bietet Lennox schließlich eine sehr hilfreiche Zusammenstellung dessen, welche Botschaften der biblische Schöpfungsbericht über Gott als Schöpfer und über die Schöpfung offenbart: Gott ist der ewige Schöpfer, nicht Teil seiner eigenen Schöpfung, Er ist Person, Gemeinschaft, verfolgt ein Ziel mit seiner Schöpfung, schafft durch sein Wort, Er ist die Quelle des Lichts, und seine Schöpfung ist vollkommen.

Warum Gott kein Lückenbüßer ist

Dem Hauptteil des Buches folgen fünf lesenswerte Anhänge. Anhang A befasst sich mit dem kulturellen Hintergrund des ersten Buches Mose. Unter Berufung auf Kenneth Kitchen macht Lennox mit mehreren Argumenten klar, dass eine Abhängigkeit des biblischen Berichts vom babylonischen Schöpfungsmythos nicht plausibel ist. In Anhang B setzt sich Lennox kritisch mit der Sicht auseinander, der Schöpfungsbericht beschreibe eine Phase, in der Gott das Universum als seinen Tempel einweiht („cosmic temple view“). In den kürzeren Anhängen C und D geht es um den Anfang des Universums in biblischer und wissenschaftlicher Darstellung sowie um das Verhältnis von Genesis 1 und 2. In Anhang E befasst der Autor sich mit dem vielfach vorgebrachten Argument, Gott werde zu einem „Lückenbüßer“ unverstandener Phänomene degradiert, wenn man – wie Lennox – eine theistische Evolution (Gott schuf durch Evolution) ablehne. Dieses Argument gehört zur Sorte „schlecht, aber leider wirkungsvoll“, und Lennox zeigt klar, weshalb dieser Schluss nicht haltbar ist. So betont er, dass die Hauptindizien für Gottes Schaffen nicht in Lücken wissenschaftlicher Erkenntnis liegen, sondern in den Erkenntnissen selber (S. 137). Neben „schlechten Lücken“, die nur auf mangelndem Wissen beruhen, gebe es gute Lücken, die sich gerade durch die Forschung mehr und mehr auftun (S. 143).5 Im Übrigen verweise auch jeder Vertreter der theistischen Evolution an irgendeiner Stelle auf eine Lücke, spätestens beim hypothetischen Urknall und meistens auch bei der Entstehung des Menschen und der Auferstehung Jesu. Viele weitere hilfreiche Überlegungen finden sich in diesem sehr lesenswerten Anhang E.

Gesamteindruck

John Lennox‘ Buch über die „7 Tage“ bietet wie immer viele hilfreiche Darlegungen, entlarvt Scheinargumente, deckt fehlende Logik oder Inkonsequenz in Begründungsketten auf. Die Konzeption einer Schöpfung durch Evolution („theistische Evolution“) wird aus guten Gründen abgelehnt. Dass zur Schöpfung auch Eingriffe Gottes gehören, ist für Lennox (anders als für viele andere Autoren, die zu diesem Thema publizieren) selbstverständlich, ebenso die Sicht, dass das biblische Zeugnis über die Schöpfung dieselbe Welt betrifft, mit der sich Naturwissenschaftler befassen, und dass eine komplette Trennung beider Bereiche dazu führt, das der Glauben den Realitätsbezug verliert (was ein fataler Verlust wäre). Seine Ausführungen über bildhafte (metaphorische) Sprache in biblischen Texten ist ausgewogen und gibt gute Orientierungen (auch hier werden in den Diskussionen häufig Scheinargumente und falsche Alternativen gebracht). Mit dieser Sichtweise hebt sich Lennox deutlich vom Mainstream vieler Christen ab, die Evolution und Schöpfung auf wissenschaftlicher und biblisch exegetischer Ebene zu harmonisieren versuchen. Diese Konsequenz bei einem solch exponierten Autor ist nicht hoch genug zu bewerten.

Die Verbindung der Schöpfungstage mit großen Zeiträumen, wie sie Lennox vorschlägt, steht jedoch auf exegetisch schwachen Beinen und lässt eine Reihe von Fragen offen. Vorbildlich ist Lennox‘ Umgang mit Andersdenkenden und das Vermeiden von Abqualifizierungen. Eine Vorgehensweise, an der sich Wort und Wissen auch weiterhin wie der Autor unbeirrt orientieren wird.

Anmerkungen

  1. Original: Seven Days that divide the world. The beginning according to Genesis and Science. Grand Rapids: Zondervan.
  2. Lennox schreibt (S. 25, und 44), es gebe „inzwischen“ eine „glaubwürdigere Interpretation“. Die gab es aber aus guten biblischen Gründen schon immer.
  3. Auch Barbara Drossel nimmt in „Und Augustinus traute dem Verstand“ (SCM Brockhaus, 2013) darauf Bezug. Besprechung dieses Buches unter www.wort-und-wissen.de/info/rezens/b51.html
  4. Lennox kritisiert zu Recht, dass Alexanders Verständnis der Erschaffung des Menschen (und der ganzen Schöpfung) jede physische Dimension fehle. Die Idee, dass es sich bei der Erschaffung Adams um eine Erwählung unter Millionen damals lebenden Menschen handle, widerspricht dem biblischen Text, und Erwählungen (z. B. von Abraham) werden sonst in der Heiligen Schrift immer anders als im Schöpfungsbericht und in Genesis 2 zum Ausdruck gebracht. Außerdem steht die Idee einer Erwählung Adams im direkten Widerspruch zu 1. Mose 2,5, wonach es zur Zeit der Erschaffung des Menschen noch keine Menschen gab, um den Erdboden zu bebauen. Ein großes Problem in Alexanders Modell ist auch der Einbruch der Sünde. Eine ausführliche Kritik des Ansatzes von Alexander liefert Junker (2012).
  5. Beispiel von Lennox: „Die Tatsache, dass die Information, die auf einer bedruckten Seite Papier enthalten ist, nicht durch Physik und Chemie erklärt werden kann, ist keine ‚Wissenslücke‘“ (S. 143).

Literatur

Chang H-K (2000)
Die Knechtschaft und Befreiung der Schöpfung. Eine exegetische Untersuchung zu Röm 8,19-22. BWM, Wuppertal.
Hilbrands W (2004)
Zehn Thesen zum biblischen Schöpfungsbericht (Gen 1,1-2,3) aus exegetischer Sicht. Jahrbuch für Evangelikale Theologie 18, 7-25.
Hilbrands W (2006)
Wie lang waren die Schöpfungstage? Eine Untersuchung des hebr. jom („Tag“) in Gen 1,1-2,3. www.wort-und-wissen.de/disk/d06/3/d06-3.html
Junker R (2012)
Theistische Evolution bei Denis Alexander und BioLogos. www.wort-und-wissen.de/artikel/a12/a12.pdf
Stephan M (2006a)
Das Todesgeschick der Tierwelt – von Adam verschuldet. Zum Verständnis von Römer 8,19-22. W+W-Disk.-Beitr. 1/06. www.wort-und-wissen.de/disk/d06/1/d06-1.html
Stephan M (2006b)
Die Tierwelt – am Anfang nicht für das Todesgeschick bestimmt. Überlegungen zu Genesis 1-3 und Römer 8. W+W-Disk.-Beitr. 2/06. www.wort-und-wissen.de/disk/d06/2/d06-2.html